Teheran
Irans Zorn richtet sich gegen Europa
Die iranische Regierung hat sich weitere Einmischungen des Westens verbeten. Teheran überlegt derzeit, gezielt europäische Diplomaten auszuweisen.
Ein Außenamtssprecher sagte am Montag in Teheran, über die drastische Maßnahme, Diplomaten auszuweisen, werde derzeit in seinem Haus und im Parlament beraten. Außenminister Munacher Mottaki werde deswegen im Laufe des Tages mit dem zuständigen Parlamentsausschuss sprechen.
Die iranische Regierung bezeichnet die Wiederwahl des ultrakonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als innere Angelegenheit und hat sich jeglichen Kommentar des Westens verbeten. Parlamentspräsident Ali Laridschani hatte am Sonntag eine Überprüfung der Beziehungen vor allem zu Großbritannien, Deutschland und Frankreich gefordert, den drei Staaten, die im Streit um das iranische Atomprogramm die Verhandlungen für die EU führen.
Die iranische Regierung bezeichnet die Wiederwahl des ultrakonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als innere Angelegenheit und hat sich jeglichen Kommentar des Westens verbeten. Parlamentspräsident Ali Laridschani hatte am Sonntag eine Überprüfung der Beziehungen vor allem zu Großbritannien, Deutschland und Frankreich gefordert, den drei Staaten, die im Streit um das iranische Atomprogramm die Verhandlungen für die EU führen.
Die drei europäischen Regierungen hatten sich hinter die iranische Opposition gestellt, die eine Wiederholung der Präsidentenwahl verlangt, und Demonstrationsfreiheit gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Neuauszählung der Wahlzettel verlangt.
Teheran beschuldigte am Montag die europäischen Medien, sie würden ihren Regierungen bei „der Unterstützung des Anarchismus“ behilflich sein. Die Behörden haben die Möglichkeit ausländischer Berichterstatter stark eingeschränkt. Eine unabhängige Vorort-Berichterstattung über die Vorgänge im Iran ist derzeit nicht möglich.
Mussawi: „Das Land gehört euch“
Der iranische Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi und der früherer Präsident Mohammed Chatami stellten sich nach den blutigen Unruhen vom Wochenende erneut hinter die Demonstranten. „Das Land gehört Euch... gegen Lügen und Betrug zu protestieren, ist Euer Recht“, schrieb der nach offiziellem Wahlergebnis unterlegene Mussawi auf seiner Webseite. Er widersetzte sich damit erneut offen den Weisungen des geistlichen Führers Ali Chamenei, das amtliche Wahlergebnis anzuerkennen.
Der Reformpolitiker und frühere Präsident Chatami erklärte, „Protest in einer zivilisierten und Störungen vermeidenden Art ist das entschiedene Recht des Volkes, und alle müssen das respektieren.“